Heute gibt es mal einen ganz aktuellen Katalog! Gerade einmal 81 Jahre alt ist dieses nette Zeitdokument, das ich einfach scannen musste!
Die Firma Allei (Alfred Lindner Leipzig) wurde 1924 gegründet, hatte also 1934 ihr 10-jähriges Firmenjubiläum.
Der Katalog zeigt die recht umfangreiche Produktpalette. Hier dürfte wohl jeder Radiobastler etwas gefunden haben. Ob er es sich auch leisten konnte, sei einmal dahingestellt…
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Autor: Radiopirol
Tesla Menuet 2 – 2822B-5
Viel Zeit ist vergangen seit dem letzten Beitrag, nun hab ich meine Schreibfaulheit mal überwunden und hier gibts etwas zu diesem Taschenradio aus der ČSSR zu lesen.
Das Menuet 2 war ab 1970 in der ČSSR im Handel und kam 1971 auch als Exportprodukt in die DDR.
Zum Vorgängermodell Menuet 2822B unterscheidet es sich hauptsächlich schaltungstechnisch und durch den zusätzlichen stark eingeschränkten Langwellenbereich.
In der ČSSR ist der Bereich für „Československo I“ und in der DDR für den Deutschlandsender vorgesehen.
Das tschechoslovakische Modell hat die Typenbezeichnung 2822B-3.
Das Menuet 2 war in der DDR in (mindestens) 2 Farben im Handel erhältlich – blau und grau. In der DDR war der Preis mit 330 Mark angesetzt. In der ČSSR wurden 1915 Kronen verlangt.
In seinem Ursprungsland gab es das Gerät definitiv auch mit komplett schwarzem Gehäuse. Ein Exportgerät in schwarz ist mir bisher allerdings nicht untergekommen.
Mein Gerät bekam ich in der Originalverpackung mit allen Originalpapieren.
Somit liegt nun auch (endlich) der Schaltplan zum 2822B-5 vor.
Der Schaltplan und die Bedienungsanleitung können hier als zip-Archiv heruntergeladen werden.
Interessanterweise ist in der Bedienungsanleitung noch das Vorgängermodell abgebildet!
Mein Dank gilt an dieser Stelle Ringo, der mir dieses nette Gerät für eine simple Reparatur überlassen hat!
Dr. Stöhrer & Sohn – Tesla-Apparat 242-01
Zum Beginn des Jahres gibt es hier mal etwas recht ungewöhnliches.
Die kleine Teslaspule wurde 1949 in Leipzig hergestellt.
Der Apparat hat eine Gesamthöhe von nur 25cm. Der Betrieb erfolgt an 220V Netzspannung und ist auf Grund der fehlenden Netztrennung nicht ganz ungefährlich.
Die Firma Dr. Stöhrer & Sohn wurde 1842 in Leipzig gegründet.
Das Unternehmen fertigte und vertrieb vor allem Geräte für physikalische und chemische Experimente an Schulen.
Es wurden aber auch mikroskopische Präparate, messtechnische Geräte und Apparate zur Veranschaulichung mathematischer Sachverhalte angeboten.
Einige bekannte Anschriften des Unternehmens:
1910 – Dr. Stöhrer & Sohn – Fabrik und Lager physikalischer und chemischer Apparate – Weststraße 10, Leipzig
1927 – Dr. Stöhrer & Sohn Inh. Dr. Fritz Kohl – Brüderstraße 3, Leipzig R.C.1
1949 – Dr.Stöhrer & Sohn Nachfolger – Fabrik physikalischer Apparate – Karl-Liebknecht-Straße 11, Leipzig C1, Tel. 35320, Postscheckkonto 2159
1955 – Ing. Kurt Ranft, vorm. Dr.Stöhrer & Sohn, Elektromechanik – Physik – Leipzig C1
Was nach 1955 mit dem Unternehmen geschah, ist nicht genauer zu klären. Möglicherweise wird es Teil der PGH Feinwerktechnik Leipzig denn in deren Produktpalette findet sich ein Teslagenerator welcher in ähnlicher Ausführung schon vor 1955 bei Dr. Stöhrer & Sohn gefertigt wurde.
Auf einer Pappe welche ausziehbar ist findet sich die Schaltung mit Erklärungen. Die Nummern sind an entsprechender Stelle auch auf dem Gerät zu finden.
Neben den Originalschachteln bekam ich ebenfalls ein Glasröhrchen, welches mit Neon gefüllt ist und eine kleine Spule mit angeschlossener Glühlampe zum Nachweis der elektromagnetischen Wellen.
Das nachfolgende Video zeigt das Gerät und beiliegendes Zubehör in Funktion. Link zum Video auf Youtube.
diverse Reklame – Wimpel, Medaillen, Streichholzschachteln
Für mich gehört neben den Radiogeräten auch Werbematerial und jede Art Kuriosität mit zu einer guten Sammlung.
Einige dieser Dinge gibt es hier zu sehen.
Ein Wimpel aus dem Werk für Fernsehelektronik Berlin.
Eine Rolle „Leckband“ (Klebeband das zum benutzen angefeuchtet werden muss) aus dem Bestand von Stern Radio Rochlitz.
Eine Madaille zum 40-jährigen bestehen des VEB Kondensatorwerk Freiberg.
Eine Medaille des Tesla Standortes Brno.
Drei Tesla Wimpel.
Einige Streichholzschachteln aus Polen,
Jugoslawien,
Belgien und Bulgarien.
Tesla Sonatina 315A – Restaurationsbericht
Dieses Gerät aus dem Jahr 1960 bekam ich in einem ziemlich verpfuschten Zustand.
So kam das Gerät zu mir:
Das Gehäuse ist recht stark verschmutzt. Die Kunststofffront ist in das Gehäuse mit sehr viel Klebstoff eingeklebt.
Der Stecker ist sehr „schön“ zurechtgeschnitzt.
Die Skalenlampe gehört normalerweise in das runde Loch. Wieso hier ein Teil aus der Leiterplatte ausgeschnitten wurde, um die Lampe nach oben zu versetzen, wird wohl ein Rätsel bleiben.
Bröselige Kabel und ein geplatzter Kondensator. Diese braunen „Toffees“ sind nicht sonderlich beständig und sollten grundsätzlich ersetzt werden!
Die Plexiglasskala ist an allen 3 Befestigungspunkten schon mehrfach geflickt.
Ein einsamer roter Wima Kondensator. Warum aber bloß der eine und nicht gleich Alle?
Das dilettantisch verlötete und nicht isolierte Kabel ist, wie sollte es anders sein, die Netzzuleitung!
Eine 1N4007 ersetzt die PY82.
Der Klangregler ist nicht komplett angeschlossen.
Das ein Riss im Gehäuse ist war in der Auktion erwähnt. Leider hat der Versand zu einem Ausbruch geführt.
Als erstes habe ich die Skala und den Tastensatz demontiert um die Schaltkontakte zu reinigen.
Die Zinnklumpen entfernt und die fehlende Kontaktfläche am Ausgangsübertrager durch eine Lötösenleiste ersetzt.
Die meisten Kondensatoren wurden ersetzt und der Ausschnitt in der Leiterplatte ergänzt um die Skalenlampe wieder an ihre ursprüngliche Position zu bringen!
Die Verdrahtung wurde auch vollständig erneuert da die Isolation bröselig war.
Die Befestigungen der Skala mit einem Stück Kunststoff ergänzt.
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