HFWM – Spulensatz für AM/FM Super

Die VEB Hochfrequenz-Werkstätten Meuselwitz (HFWM), vormals Betriebsteil der Fa. Julius Karl Görler (Berlin), waren ein bedeutender Zulieferbetrieb für die Rundfunkindustrie in der DDR.
Neben den Komponenten für die Industrie fertigten die HFWM aber auch Dinge die für die Bastler in der DDR von Interesse waren.
So wurden in den 50er Jahren Spulensätze angeboten die, dem etwas versierteren Bastler, den Selbstbau von Rundfunkgeräten erlaubten.

Die oben abgebildeten Komponenten ermöglichen den Bau eines 6/9-Kreis Superhet unter Verwendung von 7 bzw. 8 Röhren.

Die beiliegende Anleitung beinhaltet Hinweise zum mechanischen Aufbau, eine Abgleichanweisung und einen Beispielschaltplan (Schaltung 2008). Interessanterweise aber keine genaueren Angaben zu den Wellenbereichen. Aus der Abgleichanweisung lässt sich immerhin ableiten das im KW-Bereich von 49m bis über das 19m Band hinaus empfangen werden kann (evtl. bis ins 13m Band).
Zum UKW Bereich gibt es leider garkeine Angabe. Ich gehe hier vorerst von 86-100MHz aus.
Der Schaltplan sieht folgende Röhrenbestückungen vor: EF80, EF80, ECH81, EF85, EABC80, EL84, AZ12 oder 6AC7, 6AC7, ECH11, EF11, 6SQ7, 6H6, 6V6, AZ12. Oder natürlich auch eine Mischung daraus oder gar etwas davon abweichendes, denn Röhren waren ja bekanntlich meist schwer zu beschaffen. Aus heutiger Sicht ist auch der Einsatz einer EZ81 als Gleichrichter denkbar. Diese war allerdings, als dieser Spulensatz 1954 entstand, noch nicht gar nicht entwickelt. Denkbar wäre hier als Gleichrichter noch die EZ12 welche einen deutlich geringeren Bedarf an Heizstrom hat und ihren Heizstrom auch mit aus einer Heizwicklung, zusammen mit den anderen Röhren, beziehen könnte.